Die Stadt San Gimignano liegt in der Provinz Siena und strahlt eine ganz besondere Faszination aus. Sie wurde hoch auf einem Hügel errichtet und bietet einen herrlichen Blick auf die toskanische Landschaft.
Wie zahlreiche historische Fundstücke belegen, war das heutige San Gimignano bereits zur Zeit der Etrusker besiedelt, wahrscheinlich aufgrund der günstigen Position, von der aus man das Tal gut überwachen und den Schutz der Bewohner gewährleisten konnte.
Der Legende nach flohen im Jahr 63 v. Chr. die beiden Brüder Mutius und Silvius, zwei junge Patrizier aus Rom, in das Elsa-Tal, da sie als Komplizen des Catilina verfolgt wurden. Hier bauten sie zwei Kastelle, eines davon ist die heutige historische Altstadt.
Der Name der Stadt geht wahrscheinlich auf den Bischof von Modena zurück. So besagt auch hier eine Legende, dass der Heilige die Stadt San Gimignano vor den Barbaren schützte, die die Mauern der Stadt angriffen.
Doch erst im Mittelalter erlebte das toskanische Städtchen seine größte Blütezeit, denn es war eine Station an der Frankenstraße, einem der wichtigsten Verkehrswege jener Zeit. Damals war die Stadt ein bedeutender Anlaufpunkt für die zahlreichen Kaufleute und vor allem für die Gläubigen, die auf Pilgerschaft in Richtung Rom waren und auf ihrem Weg Herberge und Hilfe suchten. Das 13. Jahrhundert war für San Gimignano das Jahrhundert der größten wirtschaftlichen Entwicklung, vor allem aufgrund des Handels mit lokalen, landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Safran und Wein, allen voran dem Weißwein Vernaccia.
In jener Zeit wurden von bedeutenden ansässigen Familien etwa siebzig Geschlechtertürme errichtet, die so ihren Reichtum und ihre Macht sichtbar machen wollten. Von diesen siebzig Türmen sind heute vierzehn erhalten, sie sind das Kennzeichen der Stadt und bilden eine einzigartige, unverwechselbare Skyline. Im 14. Jahrhundert empfing San Gimignano in seinen Gassen den DichterDante Alighieri, der als Botschafter der guelfischen Liga hierher kam. Und genau zu jener Zeit beschlossen die Olivetaner-Mönche, ihre Abtei auf einem Hügel vor der Stadt zu errichten. Als Weinkenner und Weinbauern wählten die Mönche die Stelle auf dem Hügel, auf den die meiste Sonne fiel, da sie sich davon einen guten Vernaccia versprachen.
Trotz der vergehenden Jahrhunderte konnte San Gimignano sein mittelalterliches Aussehen und seine zeitlose Faszination erhalten. Im Jahre 1990 wurde die historische Altstadt in die Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen, die Begründung:“die Stadt ist ein außergewöhnliches Zeugnis der mittelalterlichen Zivilisation, denn sie umschließt auf einer begrenzten Fläche die typischen Strukturen des städtischen Lebens: Plätze und Straßen, Häuser und Paläste, Brunnen und Quellen”. Nicht zufällig ist dieser kleine mittelalterliche Ort auch heute noch einer der größten Schätze der Toskana. Aus diesem und aus zahlreichen anderen Gründen entdecken Sie mit uns diese Landschaft des Schönen und Guten – die Toskana.